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Öko-Landbau

Alles Bio oder was?

14,99 Milliarden Euro haben die Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr für Bio-Lebensmittel und Bio-Getränke ausgegeben. Welche Einkäufsstätten profitieren vom Nachfrageboom? Wie gut ist die Marktversorgung bei Bio-Produkten?

Vollsortimenter sind die Gewinner

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat seine Umsätze mit Bio-Lebensmitteln und Getränken um 22 % gesteigert und hält mit insgesamt 9,05 Mrd. € seinen Anteil an Bio-Markt von 60 %. Insbesondere die Lebensmittelvollsortimenter trugen mit größeren und tieferen Sortimenten dazu bei. Die Discounter wuchsen zwar 2020 auch in großen Schritten, blieben aber weit hinter den Vollsortimentern zurück. Am stärksten zugelegt haben die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen die Hofläden, der Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen. Sie zusammen erzielten 35 % höhere Umsätze mit Bio-Produkten. Den Verbraucherwunsch nach vertrauenswürdigen, regionalen Lebensmitteln, der in der Pandemiezeit immer wichtiger wurde, können die Direktvermarkter am besten erfüllen.

Kann deutsche Bio-Milch vom Nachfrageboom profitieren?

Die Haushalte versorgen sich im anhaltenden Lockdown verstärkt mit Milch und Milchprodukten aus ökologischer Erzeugung. Selbst bei Frischmilch aus ökologischer Erzeugung hat der Handel durch Sortimentserweiterungen nochmals Marktanteile erschlossen. Die Frage ist, ob sich die hohe Nachfrage auch nach der Krise fortsetzt.  Um den deutschen Markt mit Bio-Milch zu versorgen, werden große Mengen an Bio-Rohmilch nach Deutschland eingeführt. Dänemark und Österreich sind die mengenmäßig wichtigsten Lieferländer für den deutschen Markt. Die steigende Nachfrage in Deutschland wird aber auch zunehmend mit der wachsenden inländischen Produktion gedeckt. Die deutsche Produktion ist im Vergleich zu den hohen Zuwachsraten 2017 und 2018 zuletzt nur noch um 4 % gestiegen.

Bio-Getreide – Schon zu viel oder nie genug?

Der Bio-Markt hat in den vergangenen Jahren und insbesondere mit der starken Haushaltsnachfrage in Corona-Zeiten ein enormes Wachstum erfahren. Die Verbraucher wollen immer mehr nachhaltig produzierte Produkte. Gleichzeitig wandelt sich die Marktstruktur. Verarbeiter und andere nachgelagerte Bereiche stoßen an Kapazitätsgrenzen. Die Umstellungswelle in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren sorgt für ein größeres Angebot. Wie hat sich die Ernte entwickelt, welche Importe werden dennoch benötig? Haben wir ein Zuviel an Umstellungsware oder kann es gar nicht genug sein? Für welche Getreidearten sind die Preise gesunken, bei welchen angezogen?

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