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Der Lebensmittelmarkt in Krisenzeiten

Die Lebensmittelnachfrage wird von der Corona Krise erheblich beeinflusst. Der erzwungene weitgehende Wegfall der Außer-Haus-Verpflegung beflügelt die Nachfrage der privaten Haushalte nach Lebensmitteln im Einzelhandel.

Dabei geht es nicht immer um die Bevorratung mit haltbaren Lebensmitteln („Hamsterkäufe“), auch die Nachfrage nach frischen Lebensmitteln ist kräftig gestiegen. Von Produkt zu Produkt ergeben sich aber große Unterschiede, denn auch das Angebot bleibt durch die augenblickliche Situation nicht unbeeinflusst. So startet die Saison 2020 im Gartenbau unter erschwerten Bedingungen: Aufgrund von Reisebeschränkungen fehlen Erntehelfer. Die Gastronomie fällt als Absatzweg vorerst aus. Die Verbraucher sind verunsichert und der fehlende Berufsverkehr vermindert die Chancen auf Spontankäufe.

Auf dem inländischen Schweinefleischmarkt ist die Situation aktuell zweigeteilt: Die Nachfrage aus der Gastronomie und aus dem „Außer-Haus-Bereich“ ist regelrecht eingebrochen. Im Inland hat die aktuelle Fleischnachfrage im Lebensmitteleinzelhandel seit vergangener Woche deutliche Impulse bekommen, die aber auch schon wieder abebben. Die Verschiffungen nach China nehmen in kleinen Schritten langsam wieder Fahrt auf. Der deutsche Schlachtrindermarkt präsentiert sich weiterhin uneinheitlich und verunsichert. Geschäfte werden fast nur von Tag zu Tag abgeschlossen, keiner weiß so genau, wo die Reise hingeht.

Die Folgen für den Milchmarkt sind derzeit nicht abschätzbar und hängen im Wesentlichen davon ab, wie schnell die Lage wieder unter Kontrolle ist. Die Situation in China, wie auch in anderen Märkten Asiens und der restlichen Welt, ist von starker Verunsicherung geprägt. Dazu kommen Probleme bei der Logistik vor Ort, eine begrenzte Verfügbarkeit an Containerkapazitäten und höhere Frachtkosten im Überseegeschäft. Das schränkt den internationalen Warenaustausch zumindest in Teilen zusätzlich ein.

Die Hamsterkäufe der Haushalte nach unverderblichen Grundnahrungsmitteln sorgten für eine Belebung der Rohstoffnachfrage bei Getreide und Ölsaaten. Die Situation der Transporte normalisiert sich wieder, die Wertschöpfungsketten haben schnell reagiert und ermöglichen trotz strenger Auflagen wegen der Pandemie eine nahezu uneingeschränkte Versorgung. Bei Braugerste wird  kaum noch Nachfrage verzeichnet. Der Einbruch des Bierkonsums aufgrund der Pandemierestriktionen bremst das Rohstoffinteresse.

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