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Verspäteter Start in die Gemüsesaison

Der kälteste April seit 30 Jahren und ein kühler Mai verzögern die Freilandgemüseernte. Die Erntemengen steigen langsamer als geplant. Aus Erzeugersicht hat dies einen positiven Einfluss auf die Preise.

Bundzwiebeln waren extrem verspätet. Bereits im Februar haben Fröste im Südwesten nicht nur das Laub der Kulturen stark beschädigt, sondern auch Ausfälle zur Folge gehabt. Damit war der Erntebeginn von saisonüblich Anfang März auf Anfang April verschoben. Aber auch im April konnte nicht aus dem Vollen geschöpft werden, erst Ende Mai entspannte sich die knappe Versorgungslage. Die Preise gaben zögerlich nach und erreichten erst in der zweiten Juniwoche das Niveau des Vorjahres.

Auch die im Saisonverlauf folgenden Kulturen zeigten eine deutliche Verspätung. Bei Radieschen hat sich diese mittlerweile aufgelöst. Bei Blattsalaten hat die Ernte mittlerweile bundesweit eingesetzt. Die sommerliche Witterung pusht jetzt das bisher verlangsamte Wachstum der Kulturen.

Im deutschen Anbau nimmt das Angebot an Eissalat zu, und es sind weitere Steigerungsraten zu erwarten. Der Markt ist derzeit gut aufnahmefähig. Für Lieferprogramme wird viel Ware benötigt, und Übermengen sind nicht vorhanden. Daneben haben sich auch schon Fenster im Export geöffnet. Deshalb hält sich der Druck auf die Preise in Grenzen.

Markt mit Broccoli wie leergefegt

Die üblicherweise Ende Mai verstärkt einsetzende Ernte von Blumenkohl und Broccoli in den südwestdeutschen Anbauregionen verzögerte sich. Die hohen Temperaturen im Verlauf der 23. Woche führen jedoch zu einem sprunghaften Anstieg der Erntemengen an Blumenkohl. Bei Broccoli hat die Lieferkontinuität aus Spanien bereits im Mai deutlich nachgegeben. Es ist bis Mitte Juni von einer äußerst knappen Versorgungslage und steigenden Verbraucherpreisen auszugehen.

Die Nachfrage der Verbraucher nach Blumenkohl war bislang wegen hoher Preise sehr verhalten. Mit den sommerlichen Witterungsbedingungen nehmen die Erntemengen nun spürbar zu. Die bisher sehr hohen Preise auf Erzeugerebene sind im steilen Sinkflug. Auch 2020 war der Erntestart in den Freilandkulturen oft holprig. Vor einem Jahr war es jedoch nicht die Kälte, sondern die Auswirkungen der frühen Trockenheit und heftiger Ostwinde, unter denen die Bestände in Erntemenge und Qualität litten.

 

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