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Fachbeiträge Milchwirtschaft Öko-Landbau

Zuhause wird mehr Bio-Milch konsumiert

Die Verbraucher haben nicht nur mehr Toilettenpapier und Mehl gekauft, sondern sich auch für den zwangsweisen Aufenthalt in den eigenen vier Wänden mit mehr Bio-Milch eingedeckt. Hält der Trend trotz Lockerungen an?

Im März 2020 stiegen die Einkaufsmengen bei haltbarer Bio-Milch um rund 53 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Run auf die Bio-Milch - sei sie nun haltbar oder frisch bzw. ESL -  hatte schon im Februar begonnen. Dass der Nachfragezuwachs im März kleiner ausfiel als im Februar, könnte insbesondere bei H-Milch an nicht ausreichender Verfügbarkeit gelegen haben. Die leeren Regale begründen sich nicht nur durch mangelnde Rohstoffverfügbarkeit. Vielmehr stießen die Abfüllanlagen an ihre Grenzen oder es gab nicht genügend Verpackungsmaterial.

Beim Außer-Haus-Konsums gab es dagegen einen Rückgang bei Bio-Milchgetränken. Gerade die bei den Kunden beliebten Trinkjoghurts, die sich üblicherweise auch zum Mitnehmen für die Arbeit eignen oder eben auch als klassischer To Go-Artikel, haben nun Federn gelassen.

Welche Einkaufsstätten profitieren von der Krise?

Im März 2020 hatten die Vollsortimenter wie EDEKA und REWE die Nase vorn. Die privaten Haushalte kauften in dieser Einkaufsstätte rund 26 % mehr Bio-Trinkmilch. Auch die Discounter, allen voran LIDL, schrieben im März mit rund 16 % ein überdurchschnittliches Mengenplus bei den Bio-Trinkmilchverkäufen. Der Naturkosthandel konnte nicht im selben Maße von den Bevorratungskäufen profitieren. Es dürften schlichtweg nicht immer die Regale ausreichend befüllt gewesen sein. Einzelne Bio-Supermärkte hatten wegen Versorgungsengpässen oder zu wenig Personal zeitweilig sogar ganz geschlossen. Auch überdurchschnittlich gut lief es bei den sonstigen Einkaufsstätten wie Wochenmärkten und Ab-Hof-Verkauf.

Wie geht es weiter?

Während der März noch von den regelrechten Panikkäufen der Verbraucher geprägt war, hat sich die private Nachfrage im April etwas normalisiert. Dies heißt bei Bio-Milch aber nicht, dass die Einkaufsmengen auf dem Vorjahresniveau stagnieren. Seit Beginn des Jahres – also noch vor Corona – hat sich die private Nachfrage bereits sehr dynamisch entwickelt. Wie wird sich die Nachfrage im Mai, wenn die ersten Lockerungsmaßnahmen umgesetzt wurden, entwickeln? Mehr zum Thema Bio-Milch und zu den kommenden Entwicklungen erfahren Sie am Donnerstag, 28.05.2020 von der AMI-Marktexpertin Christine Rampold im AMI live – Ausblick Bio-Milchmarkt.

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