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Von Werbekönigen und Preiskrachern

"Knallerpreis", "Aktion der Woche", "Preis des Tages" – die Bezeichnungen sind unterschiedlich, gemeint ist immer das gleiche. In den zahlreichen Werbeblättern des Lebensmitteleinzelhandels steht meist der Preis im Vordergrund. Wie "verkauft" sich Obst in den Werbeaktionen?

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in Deutschland hat 2021 häufiger mit frischem Obst geworben als im Jahr zuvor. Die Anzahl der Werbeanstöße war insgesamt fast 8 % höher als im Vorjahr und damit so hoch wie nie zuvor. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Dabei war das Jahr 2021 um eine Woche kürzer als das Vergleichsjahr 2020. Allerdings war der Effekt der zusätzlichen 53. Woche im Jahr 2020 dadurch ausgeglichen worden, dass der LEH aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise auf die Veröffentlichung von Werbezetteln verzichtet hatte.

An der Stichprobe für AMI Aktionspreise im LEH gab es im Jahr 2021 keine Veränderungen. Es wurden die Werbezettel von 52 Ketten bzw. Regionalgesellschaften erfasst und analysiert. Damit sind die Ergebnisse direkt mit denen des Vorjahres vergleichbar. Entsprechend ist auch die durchschnittliche Zahl der Werbeanstöße je Einkaufsstätte gegenüber dem Vorjahr um 8 % auf 416 gestiegen. Berücksichtigt werden für die Analysen die Handzettel in gedruckter oder digitaler Form.

Werbeaktionen für Bio-Obst steigen

Erneut ist die Zahl der Werbeanstöße für Bio-Obst deutlich stärker gestiegen als die für Obst aus konventioneller Produktion. Bio-Obst war insgesamt 3.102-mal in den Werbezetteln vertreten. Damit war die Zahl der Werbeanstöße um 23 % höher als im Vorjahr. Auf Obst aus konventioneller Produktion entfielen demnach 18.510 Werbeanstöße, ein Plus von gut 5 % gegenüber 2020. Dadurch steigt der Bio-Anteil in den Angebotsaktionen weiter. Nach knapp 13 % im Vorjahr lag er 2021 bei gut 14 %.

Im Vergleich mit dem Vorjahr startete das Jahr 2021 mit einer leicht höheren Zahl an Angebotsaktionen. Das war bis zur 11. Woche aber noch eher unauffällig. Ab der 12. Woche wurde der Abstand zum Vorjahr dann deutlich größer. Das war der Zeitraum, in dem 2020 die Veröffentlichung von Werbezetteln zeitweise ausgesetzt war. Auch im Anschluss an diese Phase blieb die Zahl der Werbeanstöße während der Sommermonate höher als im Vorjahr. Im Herbst näherten sich die beiden Linien wieder an, und in einzelnen Wochen war die Zahl der Werbeanstöße niedriger als im Vorjahr. Insgesamt wurde nur in 6 Wochen im gesamten Jahr weniger mit Obst geworben als im Vorjahr. Die stärkste Abweichung nach oben gab es in der 14. Woche mit einem Plus von 181 Werbeanstößen gegenüber dem Vorjahr. Äpfel erklären den größten Teil dieses Anstieges, aber auch Bananen, Erdbeeren, Orangen, Trauben und Zitronen wurden stärker beworben.

Im Jahr 2021 schafften es insgesamt 33 Obstarten mindestens in einer Woche unter die Top-10 der am häufigsten beworbenen Obstarten. Das waren 2 mehr als im Jahr zuvor. Allerdings schaffen es selbst die Werbekönige wie Äpfel, Trauben oder Heidelbeeren nicht in allen 52 Wochen des Jahres in die Werbeblätter des LEH.

Mehr zu den Werbekönigen und Preiskrachern, den Gewinner und Verlierer der Werbeaktionen im LEH erfahren Sie im Web-Seminar Von Werbekönigen und Preiskrachern – Angebotsaktionen im LEH am 17.02.2022 um 15 Uhr vom AMI-Markexperten Michael Koch. Wer wirbt am häufigsten, woher kommen die Produkte und wie wichtig ist Regionalität und Bio in der Werbung?

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