Zum Hauptinhalt springen

Milcholympiade – Von Rekord zu Rekord

Im Schlepptau der festen Tendenzen am Milchmarkt sind die Preise für konventionell erzeugte Milch in den vergangenen Monaten immer höher geklettert. Nun dürfte die magische 50-Cent-Marke bundesweit geknackt werden.

Nach Schätzungen der AMI zahlten die Molkereien in Deutschland im Mai 2022 für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Bundesmittel 49,7 Ct/kg. Das waren knapp 2,5 Ct mehr als im April und gleichzeitig der bislang höchste Zuwachs, seitdem der Aufschwung vor knapp zwei Jahren begonnen hatte.

Mengen runter, Preise rauf

Auftrieb erhielten die Erzeugerpreise von den rasanten Anstiegen an den Produktmärkten. Eine belebte Nachfrage nach Milch und Molkereiprodukten bei knappem Angebot trieb die Preise produktübergreifend bis ins Frühjahr auf immer neue Höchststände.

Die Verwertung aus Butter und Magermilchpulver war im April auf einen Spitzenwert von 67,5 Ct geklettert. Auch die Käsepreise gingen durch die Decke. Dies hat sich etwas verzögert bei den Erzeugerpreisen niedergeschlagen. Längerfristige Kontrakte zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel hatten sich bis zur Jahresmitte dämpfend auf deren Anstieg ausgewirkt. Hier konnten die Molkereien zwar leichte Anhebungen bei den Abgabepreisen erzielen, diese blieben in ihrer Dimension aber deutlich hinter dem zurück, was im kurzfristigen Handel mit Ware für die Industrie und für den Export möglich war. Es entstanden enorme Verwertungsunterschiede zwischen den Molkereien und der preisliche Abstand zwischen den Regionen erhöhte sich in der Spitze auf 5,2 Ct. Der Nachholbedarf bei den Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels ist daher entsprechend hoch. Erst Anfang Juli legten auch die Trinkmilchpreise nach.

Abgesehen von den höheren Erlösen steigen aber auch die Kosten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette. Wie weit geht die Reise noch? Wer profitiert von den aktuellen Entwicklungen, wer hat das Nachsehen?

Das gewohnte Preisgefüge zwischen den Regionen und unter den Milcharten ist außer Kontrolle. Ein Dauerbrenner bleibt die Diskussion um die Haltungsformen. Was hat sich hier zuletzt getan?

Am 4. August 2022 um 10:00 Uhr analysiert die AMI Marktanalystin Dr. Kerstin Keunecke im Web-Seminar Milchpreise 2022 – Rekord fest im Visier! die aktuelle Situation bei den Erzeugerpreisen und die Zusammenhänge am Markt. Diskutieren Sie mit.

Das könnte Sie auch interessieren:

Rekordjagd am Milchmarkt

Preise bei frischen Lebensmittel steigen