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Fachbeiträge

Milchimitate – Wettrennen um die Gunst der Verbraucher

Pflanzliche Drinks als Milchersatz sind im Kommen und vor allem Produkte aus Hafer liegen bei den Verbrauchern weit vorne. Wie sieht es bei veganen Alternativen zu Käse und Milchfrischprodukten aus? Kann das pflanzliche Pendant das Original langfristig verdrängen?

Private Haushalte in Deutschland greifen immer häufiger zu veganen Milchersatzprodukten. Besonders Alternativen zur traditionellen Trinkmilch (Kuhmilch) wurden immer beliebter und bauten Ihren Marktanteil aus. Kuhmilch wurde hingegen weniger nachgefragt.

Haferdrinks landen zunehmend im Einkaufswagen

2017 lagen pflanzliche Milchalternativen aus Soja noch ganz vorne, aber in den darauffolgenden Jahren verschoben sich die Präferenzen. Dabei gewannen Drinks aus anderen Rohstoffen an Beliebtheit, darunter Mandeln, Hafer und Reis. Ein rasantes Wachstum kann seit 2019 bei Haferdrinks beobachtet werden, sie stellen den größten Anteil in diesem Segment. Getränke auf Soja- und Mandelbasis konnten ihren Platz erstmals nicht verteidigen und wurden weniger nachgefragt. Hier dürften die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit die Kaufentscheidung beeinflusst haben. In der Summe aller Milchalternativen ist die private Nachfrage in den ersten acht Monaten von 2022 jedoch nochmals um rund 5 % gestiegen. Bei den Einkaufsmengen machten pflanzliche Alternativen damit knapp 7 % am Gesamtmarkt aus.

Bei den weiteren pflanzenbasierten Alternativen zu Milchprodukten wie Joghurt, Quark oder Desserts fiel der Anteil geringer aus. Pflanzliche Streichfette stellten mit rund einem Drittel Marktanteil das größte Segment dar – und das mit deutlichem Abstand. Hierunter fällt die klassische Margarine. Punkten dürften die pflanzlichen Fette vor allem durch einen deutlichen Preisvorteil gegenüber der Butter.

Höhere Kosten für pflanzliche Produkte

Die pflanzlichen Alternativen waren oft deutlich teurer als das traditionelle Pendant aus Kuhmilch. Ein Liter Frischmilch (Kuhmilch) mit 3,5 % Fett im Karton kostete laut AMI-Verbraucherpreisspiegel im Lebensmitteleinzelhandel im Mittel der ersten acht Monate von 2022 rund 0,97 EUR/l. Ein Liter Haferdrink kostete hingegen durchschnittlich 1,76 EUR. Das schwächer ausgeprägte Wachstum in einigen Segmenten dürfte durch die stärkere finanzielle Belastung der privaten Haushalte vorerst deutlicher ausfallen.

Wie geht das Wettrennen um die Gunst der Verbraucher weiter? Gibt der Preis weiterhin den Impuls zum Kauf? Welche anderen Faktoren beeinflussen die Entscheidungen der Verbraucher? Wir beobachten die Entwicklungen auf den Märkten. Treffen auch Sie fundiertere Entscheidungen für Ihr Unternehmen in der Ernährungsbranche mit dem Expertenwissen der AMI. Wir freuen uns auf Ihre individuelle Anfrage.

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