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Fachbeiträge

Mangel an Arbeitskräften und Wasser

Die Obst- und Gemüsemärkte unterliegen einem ständigen Wandel. Beeren oder exotische Früchte liegen im Trend und verdrängen den Apfel. Die Flut der Verpackungen mit einem starken Fokus auf Plastik soll eingedämmt werden.

Gewünscht sind regionale Produkte, die dann natürlich zertifiziert und in der Handelskette bis zum Produzenten rückverfolgbar sind. Trotz der immer höheren und in der Regel kostenintensiven Auflagen, die der Markt und auch der Gesetzgeber vorgibt, sprechen wir von einer Überproduktion.

Aber es gibt Begrenzungsfaktoren, die das Obst- und Gemüseangebot in den kommenden Jahren eindämmen dürften. Für die Ernte stehen immer weniger Saisonarbeitskräfte zur Verfügung, zusätzlich können die steigenden Löhne nicht in der erhofften Form auf den Verkaufspreis umlegt werden. Besonders krass gestaltet sich die Situation in Osteuropa. Polen zahlte in der Vergangenheit nur Löhne von 2 bis 3,- EUR/Stunde und kann nicht mehr in der gewohnten Form auf inländische Arbeitskräfte oder Fremdkräfte aus der Ukraine zurückgreifen. Auch für die rumänischen Erntehelfer, die aktuell das größte Kontingent bei der deutschen Obst- und Gemüseernte stellen, gibt es zunehmend attraktivere Angebote aus anderen Branchen.

Gleichzeitig spielt der Klimawandel eine zunehmend wichtigere Rolle. Für den immer extremeren Witterungsverlauf, ob für Trockenperioden im Sommer oder Frostschutz im Frühjahr, wird Wasser benötigt. Müssen sich zahlreiche Standorte in Europa in der Zukunft aus der Produktion von Obst und Gemüse verabschieden?

Ergibt sich aus dem Mangel an Arbeitskräften und Wasser auch die Chance, dass sich Angebot und Nachfrage wieder ausgewogener gestalten? Dies könnte die Grundlage für ausreichende Erlöse auf allen Handelsstufen darstellen.

Juni 2019

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