Herausforderungen auf allen Ebenen
Aber auch das Wetter wird immer verrückter. Dürre, Trockenheit und Starkregenereignisse, die lange Zeit nur die Produktion auf anderen Kontinenten beeinflusst haben, haben mittlerweile auch unser näheres Umfeld fest im Griff. Vor diesem Hintergrund müssen die Akteure am Weltmarkt Preisvolatilität und Produktionsrisiken meistern, gleichzeitig aber auch ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen.
Zusätzlich unterliegen die Märkte für Milch und Milchprodukte auch innerhalb Europas einem ständigen Wandel. Die externen Anforderungen seitens des Handels und der Verbraucher an die Produktion wachsen zusehends. Regional soll es sein - und im Einklang mit dem Tierschutz, dem Tierwohl und der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus haben die Verbraucher ihre Präferenzen vermehrt in Richtung Differenzierung, Individualisierung, angepasste Portionsgrößen, Gesundheit und Convenience verlagert. Dies hat im Handel zu einer Erhöhung der Produktvielfalt geführt. Frei von Gentechnik oder Laktose, aus nachhaltiger Erzeugung oder Weide-, Bergbauern- und Heumilch sind nur einige Beispiele.
Die Milcherzeuger und die Molkereien werden mit zusätzlichen Anforderungen konfrontiert, die zu höheren Produktionskosten führen. Diese werden von der Wertschöpfungskette aber zumeist noch nicht entsprechend honoriert. Mitunter auch, weil neben den vielfältigen Gründen für die Kaufentscheidung der Verbraucher nach wie vor der Preis eine sehr hohe Bedeutung hat. Die Milchproduzenten machen damit einen Spagat zwischen Produktionskosten und gesellschaftlichen Anforderungen. Damit sind sie in weiten Teilen der Spielball externer Effekte.
Bedeutet der Wandel am Milchmarkt mehr Chancen oder mehr Risiken? Wie bleiben Angebot und Nachfrage dauerhaft ausgewogen? Nur mit Anpassungsfähigkeit und Innovation können sich die Marktbeteiligten auch zukünftig behaupten.