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AMI-Forum ZUKUNFT | Wie viele Bio-Produkte aus dem Ausland braucht der deutsche Markt?

Wird der deutsche Bio-Markt bald zum Selbstversorger? Welche Bio-Produkte müssen aus dem Ausland bezogen werden und wie werden sich die Anteile in Zukunft wohl verändern? Welche Maßnahmen ergreift der Handel, um die heimische Produktion zu stärken? Das AMI-Forum ZUKUNFT liefert dazu am 24. April 2024 Antworten und Raum zur Diskussion.

Seit 2009 werten die AMI-Marktanalysten im Öko-Landbau jährlich die Importmeldungen von Bio-Unternehmen in Deutschland aus. Vieles hat sich In dieser Zeit verändert: Neue Warenströme wurden angesichts von Krisen und Versorgungsengpässen erschlossen, gleichzeitig hat der wachsende deutsche Bio-Anbau die Marktversorgung einzelner Bio-Produkte aus heimischer Produktion deutlich wachsen lassen. Ein Beispiel für den steigenden Selbstversorgungsgrad in Deutschland sind Bio-Kartoffeln. Kamen diese früher noch in großen Mengen aus Ägypten und Israel, haben sich die Lieferströme deutlich hin zu europäischen Herkünften verschoben. Zudem wird bei guter deutscher Ernte der Markt bis weit ins Frühjahr mit inländischer Ware versorgt.

Auch Bio-Milch wird immer weniger aus dem Ausland bezogen. Durch die gestiegene Produktion im Inland sinkt der Importanteil am Gesamtmarkt für Bio-Milch und Bio-Milchprodukte im Jahr 2023 ein weiteres Mal.

Bei Bio-Getreide fielen die Erträge und Qualitäten im Jahr 2022 besser aus als im Jahr zuvor. Die zurückhaltende Nachfrage der Verbraucher aber ließ die Abrufe dieser Ware schnell ins Stocken geraten und schon um den Jahreswechsel 2022/23 lagen die Kontraktabrufe weit hinter dem Plan. Das führte dazu, dass zur Ernte 2023 viele Lager noch mit alter Ware belegt waren. Der Importbedarf war also eher gering.

Zu wenig Bio-Schweine

Verschiedene Handelsketten haben sich 2023 die Listung von mehr Verbandsware und von 5xD-Ware auf die Fahnen geschrieben. Dadruch kam es bei Bio-Schweinen, die für die Mast von ausländischen Ferkelbetrieben zugekauft wurden, zu Schwiergkeiten beim Verkauf. Teilweise suchten die Erzeuger daher inländische Ferkellieferanten. Das hat die Schweine aus ökologischer Erzeugung verknappt und außerdem die Warenströme neu sortiert. Viel importiertes Bio-Schweinefleisch wird zu Wurst verarbeitet. In den Discountern liegt viel dänisches Frischfleisch. Die niederländischen Importe landen häufig in der Wurst. Und in der Wurst ist die Herkunft der Rohwaren nicht gekennzeichnet – nur bei Verbandsware sollte von deutscher Ware ausgegangen werden.

Beim digitalen AMI-Forum ZUKUNFT "Wie viele Bio-Produkte aus dem Ausland braucht der deutsche Markt?" am 24. April 2024  erhalten Sie durch Impulsvorträge der AMI-Marktanalystinnen Diana Schaack und Christine Rampold Einblicke zur Entwicklung der Bio-Importe. Dazu stellen Martin Becker (Bio Kartoffel Erzeuger e. V.) und Marcus Wewer ( REWE Group) Ihre Strategien zum Ausbau heimischer Bio-Produkte vor.

 

 

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