AMI-Akademie
Fachbeiträge unserer Marktexperten
Was bewegt die Branche? Hier finden Sie Fachartikel und Beiträge zu marktrelevanten Themen, zusammengestellt von den Experten der AMI-Akademie.
Dynamische Entwicklung beim Rapsaußenhandel
Aus der Ukraine hat Deutschland in der Sasion 2019/20 fast 1 Mio. t Raps erhalten und damit ein Vielfaches der Mengen vergangener Jahre. Vor fünf Jahren, in der Sasion 2014/15 waren erst 120.600 t von dort gekommen, vor zehn Jahren, in der Sasion 2009/10, gerade einmal 38.400 t. Doch die Ukraine hat ihre Rapserzeugung in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut, während der dortige Inlandsverbrauch der Ölsaat jedoch nur unwesentlich gestiegen ist. Dadurch sind den Produktions- entsprechende Exportsteigerungen gefolgt, die in den vergangenen Jahren zum Großteil an EU-Staaten flossen. Erstmals hat die Ukraine Frankreich als wichtigste Rapsherkunft für Deutschland in der Sasion 2019/20 überholt. Eigentlich ist Frankreich nach wie vor die wichtigste Rapsherkunft, konnte aber erntebedingt nicht die gewohnten Mengen liefern. Die Niederlande spielt seit jeher eine wichtige Rolle als zentrale Drehscheibe für Agrarrohstoffe. An den dortigen Häfen kommen jede Menge Drittlandsimporte an, die dann an EU-Staaten „weiterverteilt“ werden. Der Raps, den Deutschland über die Niederlande erhält, stammt also überwiegend aus Drittstaaten.
Traditionell wichtige Rapsherkünfte für Deutschland finden sich in Osteuropa, darunter vor allem Ungarn, Polen und Tschechien. Litauen und Bulgarien haben ihre Bedeutung für die deutsche Rapsversorgung in den vergangenen Jahren, vor allem in den zurückliegenden fünf, deutlich ausgebaut.
Unter den Drittstaaten sind Kanada und Australien wichtige Rapslieferanten nach Deutschland und in die EU insgesamt. Aber das war keineswegs immer so: Vor zehn Jahren war noch keine einzige Tonne Raps aus Kanada nach Deutschland gekommen und die australischen Lieferungen waren ebenfalls vernachlässigbar gering.
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