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AMI-Akademie

Fachbeiträge unserer Marktexperten

Was bewegt die Branche? Hier finden Sie Fachartikel und Beiträge zu marktrelevanten Themen, zusammengestellt von den Experten der AMI-Akademie.


Chancen und Grenzen – Gehört künstliches Fleisch künftig zu unserer Ernährung?

Erbsen-Nuggets, Soja-Hackfleisch und Weizen-Frikadellen – Die Liste der Fleischersatzprodukte ist lang und wird stetig länger. Die überwiegende Anzahl der Unternehmen arbeitet mit Erzeugnissen auf Pflanzenbasis. Neben Soja, Weizen und Hülsenfrüchten sind auch Kartoffeln, Algen und Seegras gefragt. Gehört künstlich hergestelltes Fleisch in naher Zukunft dazu?

Die Vorteile der pflanzlichen Ersatzprodukte werden häufig genannt: Keine Aufzucht und Schlachtung von Tieren. Das führt zu einem geringeren Ressourcenverbrauch und schont das Klima. Auf der anderen Seite kann der hohe Anteil von Sojabohnen oder die große Zahl an Zusatzstoffen zu Problemen führen.

Rund 10 % der Bevölkerung in Deutschland ernährt sich vegetarisch, etwa 1 bis 2 % rein pflanzlich, also vegan. Im Lebensmittelhandel wächst das Sortiment stetig, der Umsatz mit vegetarischen und veganen Lebensmitteln lag 2019 schon bei über 1 Mrd. EUR.

Klar ist, Fleischersatzprodukte werden immer beliebter. Die Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland haben in den vergangenen 12 Monaten rund 670 Mio. EUR betragen. Trotzdem ist es noch ein Nischenmarkt. Die konventionelle Fleischproduktion erzielt einen jährlichen Umsatz von rund 40 Mrd. EUR.

Pflanzlich versus Laborfleisch

Für viele Verbraucher, die keine Tiere essen möchten, könnten künstlich hergestellte Fleischerzeugnisse durchaus eine Alternative sein. Das Ziel ist es, Fleisch herzustellen, das aus Zellkulturen bzw. durch Fermentation gewonnen wird. Dazu werden z. B. Muskel- oder Stammzellen in einer Nährlösung vermehrt. Allerdings sind damit zurzeit noch sehr hohe Entwicklungs- und Produktionskosten verbunden. Mehr zur aktuellen Situation stellte  Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst, WING, Hochschule Hannover in seinem Vortrag "Gehört künstliches Fleisch künftig zu unserer Ernährung?" am 9. Dezember 2021 vor.

Die Sicherung von Agrar-Rohstoffen und die Entwicklung von nachhaltigen Nahrungsmitteln werden weiterhin eine Mammutaufgabe bleiben. Laut Prognose wird 2050 Nahrung für 9.7 Mrd. Menschen auf der Erde benötigt. Dazu passen auch Meldungen, das z. B. kurz nach dem Mehlwurm jetzt auch die Wanderheuschrecke als Nahrungsmittel freigegeben wurde. Wo Insekten jetzt schon als Futtermittel genutzt werden, erläuterte Thomas Baumann von der FarmInsect GmbH. Er stellte die  Landwirtschaft der Zukunft vor, mit automatisierten Lösungen für die Insektenzucht vor Ort beim Landwirt zur Nutzung als Tierfutter.

Auch in 2022 werden wir Themen aufgreifen, die die Agrar- und Ernährungbranche zukünftig beschäftigen. Am 10. März 2022 ist das nächste AMI-Forum Zukunft geplant. Dann stehen die steigenden Kosten in der Produktion aber auch in der Verarbeitung und Logistik auf der Agenda.  Mehr zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie zeitnah auf AMI-Akademie.de. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

 

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